Programm

Neckarsteinach hat im ersten Jahrzehnt nach dem Jahrtausendwechsel viel angepackt und viel erreicht. So wurde zum Beispiel aus dem tristen Lesepavillon im Nibelungengarten ein schickes Bistro, das neue Feuerwehrgerätehaus wurde gebaut, der Ortskern von Darsberg aufwändig saniert, das Geopark Eingangstor wurde in der Neckarstrasse errichtet, ein Jugendbeirat implementiert und vieles mehr. Nach nun fast 12 Jahren ist es dringend nötig, wieder den Anschluss an die Entwicklung anderer Städte zu finden.
Dies gilt auch für die Verwaltung, die viele Personalwechsel verkraften musste und die dringend neu geordnet werden muss. Ähnlich wie am Ende der 1990er Jahre sind wieder viele Neckarsteinacher der Meinung: diese Stadt lebt zur Zeit unter ihren Möglichkeiten. Wir machen zu wenig aus dem, was wir haben. Für eine neue „Agenda“-Bewegung, wie sie sich vor mittlerweile fast 25 Jahren auch in Neckarsteinach bildete, ist die Zeit nicht.
Die alltäglichen Herausforderungen an die Einzelnen im Beruf und Familie lässt oft nur wenig Spielraum für ehrenamtliches Engagement. Wir sehen das an der Entwicklung der Vereine. Umso begründeter ist der Appell an die Verwaltung, in enger Abstimmung mit jenen zu arbeiten, die noch bereit und in der Lage sind, sich zu engagieren. Ohne dieses ehrenamtliche Engagement geht es nicht.
Doch die Menschen sind dazu nur bereit, wenn sie ernst genommen werden. Dem müssen die Parlamentarier, aber noch mehr die hauptamtlichen Mitarbeiter, mit dem Bürgermeister an ihrer Spitze, Rechnung tragen. Am Beispiel des Parlamentes ist dies sofort einsichtig: der Bürgermeister und die seine Arbeit unterstützende Verwaltung haben gemeinsam mit dem Magistrat vor allem diese Aufgabe: transparent, umfassend und informativ all die Vorlagen aufzubereiten, die die Stadtverordnetenversammlung für ihre Entscheidungen braucht.

Bock auf geordnete Finanzen

Grundlage allen Handelns ist eine verantwortungsvolle Haushaltspolitik, das heißt
geordnete Finanzen.
Den Haushalt unseres Städtchens aufzustellen ist jedes Jahr aufs Neue eine stressige
und zermürbende Angelegenheit. Seit Jahren fehlt es in unserem Haushalt an einer
Strategie und einer Idee, was man mit welchen Mitteln erreichen will.
Die Herausforderungen, vor denen wir in Neckarsteinach stehen, sind gigantisch. Wir
bauen einen Kindergarten, unser Strassen- und Kanalnetz ist in einem desolaten Zustand,
wir müssen unsere Wasserversorgung sicher stellen und, und, und.
Zudem sind unsere Bürger mit hohem Hebesatz der Grundsteuer und Abgaben belastet.
Wir müssen – mehr als in früheren Jahren – effektiv und effizient unsere Mittel einsetzen.
Effektiv heißt, das Richtige tun; Effizient, das Richtige ordentlich und zügig zu tun.
Ziel muss es sein, mit diesem Willen unsere Stadt mit Maß und Ziel weiterzuentwickeln:
Bewährtes bewahren, über den Tag hinaus denken und planen, heute handeln!

Bock auf bürgernahe Verwaltung

Zuhören können ist die Pflicht eines Bürgermeisters, wenn er mit den Bürgerinnen und
Bürgern redet. Das gilt auch für die eigenen Mitarbeiter. Macherqualitäten werden von ihm
zurecht erwartet, wenn es an die Umsetzung der Beschlüsse geht. Dabei muss er sich auf
eine moderne Verwaltung verlassen können.
Gut ausgebildete, motivierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter braucht es,
um Beschlüsse zügig und effizient umzusetzen. Es ist mit die wichtigste Aufgabe des
Bürgermeisters, gemeinsam mit den Beschäftigten für ein motivierendes Arbeitsklima zu
sorgen.

Bock auf offene Kommunikation

Transparent, umfassend und informativ, so hat Öffentlichkeitsarbeit heute auszusehen.
Wir leben in einer Zeit überquellender Informationen – und wissen dennoch nicht mehr,
weil Vieles oberflächlich bleibt.
Damit die Mandatsträger in den Gremien, damit sich alle interessierten Bürgerinnen und
Bürger rasch informieren können, ist eine offene Kommunikation unabweisbar.
Welche Wege wollen wir gehen um welche Ziele zu erreichen? Was ist der Vorschlag der
Verwaltung, des Magistrates, der Fraktionen? Was sagen Ortsbeiräte und betroffene
Bürger dazu? Es mangelt nicht an den Möglichkeiten, sondern am Willen, diese Fragen
nachvollziehbar zu beantworten.
Alle Bürger haben einen Anspruch und das Recht auf umfassende Informationen zu
anstehenden Themen, Problemen und Ideen.
Zur Zeit erleben wir, wie es nicht gehen kann und soll.
Fühlen Sie sich auch ausgegrenzt oder übergangen? Schlecht bis gar nicht informiert,
frustriert und unzufrieden? Das muss sich dringend ändern, eigentlich normalisieren.

Bock auf ein Neckarsteinach für alle Generationen

Auf keinen Fall vernachlässigen dürfen wir unsere Kinder und Jugendlichen.
Durch den Neubau des Kindergartens ist der ehemalige Skateplatz weggefallen.
Es fehlt aktuell an Möglichkeiten sich zu treffen, gemeinsam Zeit zu verbringen und sich
beim Basketball oder skaten auszutoben. Dank der Freiherr-vom-Stein Schule können
unsere Kids das dortige Multifunktionsfeld nutzen, das ist maximal eine Übergangslösung.
Zu überlegen wäre, das Familienzentrum mit ins Boot zu holen, wenn es um Angebote für
die Jugendlichen und jungen Erwachsenen geht.
Unsere Kinder und Jugendlichen sind nicht nur die Wähler von morgen, sie sind auch die
Zukunft unserer Stadt, für die wir bereits im Jugendalter attraktive Angebote bereit halten
müssen. Nicht nur aber auch für ihre verkehrssichere Mobilität ist es notwendig, das
Radwegenetz weiter auszubauen. Außerdem gilt, es mit den zuständigen Stellen von
Bund und Land, eine dauerhafte Lösung zu finden, die das Tempo innerhalb
Neckarsteinachs von Schönau kommend nachhaltig und effektiv auf 30 km/h mindert, um
sowohl die Bewohner dort, besonders aber die Kinder im Bereich des Sportplatzes und
des neuen Kindergartens zu schützen.
Neben den Jüngsten und Jungen unserer Stadt gilt mein besonderes Augenmerk auch
unseren Senioren. Das geplante Angebot zum altengerechten Wohnen auf dem Areal an
der Goethestrasse scheint komplett vergessen. Dies ist zwar vordergründig nicht die
Schuld der Verwaltung unseres Städtchens, allerdings zieht sich auch hier wieder ein roter
Faden durch die Geschichte. Es kommen irgendwann einfach keine Informationen mehr

zum Sachstand an die Öffentlichkeit. Anfragen in der Stadtverordnetenversammlung
werden vertröstend beantwortet. „Man sei in Gesprächen“. Auch die Realisierung dieses
Projektes würde die Attraktivität Neckarsteinachs immens steigern, und unseren Senioren
die Möglichkeit geben in ihrem Heimatort wohnen zu bleiben.
Last but not least gilt es auch, die Senioren in den Stadtteilen zu berücksichtigen. Sie sind
meist bei den normalsten Erledigungen, wie z. B. einkaufen oder dem Besuch beim Arzt,
auf Unterstützung durch Dritte angewiesen, die den Fahrdienst übernehmen. Hier gilt es
Abhilfe zu schaffen und Ideen zu entwickeln, wie wir diese Abhängigkeit zumindest
teilweise verringern können.

Bock auf Stadtentwicklung

Der Erhalt und Ausbau der Infrastruktur an erster Stelle, dazu gehört die Sanierung von
Straßen, die Sicherung der Wasserversorgung und die Sanierung des Abwassersystems.
Mit der Neubausiedlung im Schönauer Tal wurde unsere Infrastruktur bereits belastet. Mit
einem weiteren, wünschenswerten Neubau auf dem ehemaligen F&D Gelände muss die
Leistungsfähigkeit unseres Ab-/Wassersystems gewährleistet sein.
Zudem muss das Thema Stadtmarketing, Tourismus und Gewerbe in unserem Städtchen
angegangen werden, die vorhandenen Möglichkeiten genutzt werden und mit Ideen und
Leben gefüllt werden.

Sanierung bzw. Neubau von zentralen öffentlichen Einrichtungen

Trotz des aktuell entstehenden Kindergartenneubaus haben wir aktuell immer noch zu
wenige Betreuungsplätze für die Kleinsten unserer Stadt. Hier gilt es, sich weiter
Gedanken zu machen und Lösungen zu finden, wie wir allen Eltern ein
Betreuungsangebot machen können.
Auch ist hinlänglich bekannt, dass die Vierburgenhalle in einem maroden Zustand ist, und
vom Kreis neu gebaut wird. Bereits vor Jahren wurde hier in der
Stadtverordnetenversammlung der Beschluß gefasst, eine größere Halle zu bauen. Dabei
geht es hauptsächlich darum all unseren Vereinen und Gruppierungen, die Hallenzeiten
benötigen, diese auch zur Verfügung stellen zu können. Allerdings gilt auch hier der vorher
beschriebene Grundsatz der soliden Haushaltspolitik, und wir müssen genau prüfen wie
und in welchem Rahmen dieser Beschluß umgesetzt werden kann.
Nicht zu vergessen ist die Instandhaltung und der Ausbau unseres Wander- und
Radwegenetzes, um weiterhin auch Rad- und Wandertouristen nach Neckarsteinach zu
locken, und unseren Bürgern ein vernünftiges Naherholungsangebot machen zu können.